Umweltministerin Hendricks lernt Stadt der Nachhaltigkeit kennen

Datum:

Auf Einladung des Abgeordneten Stefan Zierke besuchte Ministerin Barbara Hendricks am 30. März 2015 die Stadt Eberswalde.

Als erstes informierten sich die SPD-Bundestagskollegen gemeinsam bei der Stiftung WaldWelten über die bisherige Arbeit sowie über aktuelle Projekte. Die Stiftung WaldWelten wurde 2010 als gemeinnützige Stiftung von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung und der Stadt Eberswalde ins Leben gerufen. Ihre Schwerpunkte sind die Waldforschung und der Naturschutz, die Umweltbildung und Kulturförderung. Seit dem 1. Januar 2015 ist die Stiftung Pächterin des historischen Forstschreiberhauses (Marko-Haus) am Rand des Forstbotanischen Gartens Eberswalde. Das Forstschreiberhaus soll zukünftig als regionales Informations- und Begegnungszentrum zum Thema Wald und als Sitz der Stiftung WaldWelten dienen.

Während des Rundgangs durch den Klimawandelwald erklärte Prof. Schill auch die Folgen der globalen Klimaerwärmung. Die Auswirkungen seien unmittelbar im Wald und an den Bäumen zu beobachten. So lassen sich die generellen Niederschlagsverschiebungen und klimatischen Veränderungen anhand der unterschiedlich starken Jahresringe an einem Baum erkennen, sodass sich die Klimaveränderungen über Jahrhunderte rekonstruieren lassen.

Nach einer kleinen Stärkung am offenen Feuer mit Douglasientee und frischem Brot mit Waldkräutern fuhren der Wahlkreisabgeordnete Zierke und die Ministerin in die Eberswalder Innenstadt. Dort begrüßte sie die städtische Baudezernentin Anne Fellner, die vor wenigen Wochen von Hendricks‘ Umweltministerium in einen Expertenkreis für Stadtumbau berufen wurde.

Gemeinsam mit dem Landrat Bodo Ihrke erklärten sie der Ministerin stolz, warum Eberswalde zurecht als Stadt der Nachhaltigkeit gilt. So ist das Paul-Wunderlich-Haus eines der modernsten und energieeffizientesten öffentlichen Verwaltungsbauten Deutschlands. Der Primärernergieverbrauch liegt bei weniger als 100 Kilowattstunden je Quadratmeter Nutzfläche pro Jahr und seit 2009 trägt das Haus das Deutsche Gütesiegel für „Nachhaltiges Bauen“ in Gold.

Aber auch rund um das Thema Stadtumbau und soziale Stadt kann Eberswalde einiges an positiven Entwicklungen vorweisen. So zeichnete Anne Fellner an markanten Innenstadtpunkten nach, wie sich Bundesförderungen konkret vor Ort niederschlagen. Denn auch die Stadt Eberswalde hat von der Anhebung der Städtebaufördermittel auf 700 Millionen Euro profitiert. Daneben kommt auch das Programm „Soziale Stadt“ in Eberswalde gut an, um ein gleichwertiges Miteinander in den Quartieren und Vierteln sicherzustellen.

Mit den gesammelten Neuigkeiten und Eindrücken startete abends dann die Podiumsdiskussion „Nachhaltige Städtebauförderung“ im Paul-Wunderlich-Haus. Moderiert durch Prof. Vahrson von der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung in Eberswalde stellten sich Anne Fellner, Ministerin Hendricks und der Bundestagsabgeordnete Zierke den Fragen des Publikums. Neben den lokalen Entwicklungen im Barnim und in der Uckermark wurde besonders deutlich, dass sich deutschlandweit demografische und ökonomische Veränderungen unmittelbar in der Stadtentwicklung abbilden. Daher gilt es vor allem ansteigende Miet- und Energiepreise zu stabilisieren, familien- und altersgerechten Wohnungsumbau fortzuführen, aber auch die energetische Sanierung von Wohnhäusern weiter auszubauen, um gleichwertige Lebensverhältnisse flächendeckend in der ganzen Republik sicherzustellen.

Nicht zuletzt sei auch ein kreativer und offener Umgang mit alternativen Mobilitätskonzepten für den ländlichen Raum notwendig, so Zierke, um nachhaltige Stadtentwicklungsprozesse in kleineren Städten und Dörfern zu etablieren.

Auch das ODF TV war bei dem Besuch dabei und hat den Besuch bei der Stiftung WaldWelten sehr anschaulich dokumentiert: Hier geht’s zu den Bewegtbildern.