Berlin. Auch dieses Jahr war Petrus der Parlamentarischen Fahrradtour des Deutschen Bundestages sehr gewogen. Bei sommerlichen Temperaturen startete die 22 Kilometer lange Tour vor dem Paul-Löbe-Haus und führte Abgeordnete, Mitarbeiter, Vertreter der Fahrradindustrie und fahrradpolitische Interessenvertreter in einer etwa dreistündigen Schleife in den nördlichen Berliner Bezirk Pankow.
Thematisch fokussierte sich die bereits elfte Parlamentstour auf das Fahrradparken im großstädtischen Raum. Die rund 100 Teilnehmer fuhren auf der vom ADFC organisierten Strecke dementsprechend einige gute und weniger gute Beispiele des städtischen Fahrradparkens ab. So wurde am S- und U-Bahnhof Pankow die erste zweistöckige Bike & Ride-Anlage für Fahrräder in Berlin begutachtet. Diese steht beispielhaft für die Herausforderungen für Radabstellanlagen im städtischen Bereich: Bei begrenzter öffentlicher Fläche dem Fahrrad optimale Abstellmöglichkeiten bieten und dabei den Interessenausgleich z.B. mit Gewerbetreibenden zu gewährleisten. „Oft keine leichte Aufgabe“, wie Stefan Zierke als fahrradpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion betont.
„Berlin ist ein Testgebiet“, so Zierke weiter, „Hier in der Stadt kann vieles ausprobiert werden und muss sich in der Umsetzung unter sehr hohen Nutzerzahlen beweisen“. Ebenso ermutigte der SPD-Abgeordnete die Mitfahrer, unbedingt auf der Radtour ins Gespräch zu kommen. „Die jährliche Parlamentarische Fahrradtour bietet Vieles. Sie macht auf die Belange des Radverkehrs aufmerksam, bringt Fahrradpolitiker mit Interessenvertreter und der Industrie zusammen und das in einer entspannten Atmosphäre“, äußert sich Zierke vor dem Start. Man könne auch mal im Kreise von Personen mit unterschiedlichen Hintergründen kreative und neue Ideen diskutieren. So schlägt Zierke zum Beispiel einen grünen Pfeil für Radfahrer zum Rechtsabbiegen vor, der flüssigen Radverkehr begünstigen soll. An ungefährlichen Stellen auch bei roter Ampel.
