Kein Platz für Intoleranz und Terror – Einwanderung als Chance begreifen

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Vor dem Hintergrund der Terroranschläge in Paris und der zunehmenden Präsenz von fremdenfeindlichen Gruppierungen erklärt der Bundestagsabgeordnete Stefan Zierke (SPD), was dies für den Deutschland-Tourismus bedeuten könnte.

„Nicht erst seit der Weltmeisterschaft 2006 haben wir als Reiseland Deutschland durch unsere Weltoffenheit und Toleranz stetig an Beliebtheit gewonnen. Die Übernachtungszahlen stiegen kontinuierlich und die Gesamtwertschöpfung des Tourismus liegt deutschlandweit bei 4,4% des BIP.

Diese positive Entwicklung können wir aber nach wie vor nur als offene, tolerante und freiheitliche Gesellschaft fortführen, die nicht etwa wie PEGIDA gegen Minderheiten hetzt und potentielle ausländische Gäste abschreckt. Das medial vermittelte Bild einer fremdenfeindlichen Nation, die pauschal gegen religiöse Ansichten wütet, entspricht erstens nicht den Tatsachen und hilft uns zweitens gesellschaftlich sowie tourismuspolitisch nicht weiter.

Stattdessen müssen wir Migration und Integration weiterhin positiv verstehen und auch vorleben. Gerade in Deutschland fehlen jedes Jahr tausende Arbeitsplätze in der Tourismuswirtschaft – besonders betroffen sind hier die Service- und Managementbereiche. Auch Verbände und Tourismusanbieter beklagen den zunehmenden Fachkräftemangel. Sofern inländische Arbeitskräfte für diese Jobs nicht zur Verfügung stehen, muss es doch unser Ansatz sein, Integration durch Arbeitsplätze voranzutreiben und jedem Menschen die Chance auf gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Deutschland muss weiterhin attraktiv bleiben. Sowohl für ausländische Gäste, als auch für ausländische Arbeitnehmer, die hier ihren Beitrag für unsere Gesellschaft leisten, wovon dann alle profitieren. Wir dürfen uns von den aktuellen Entwicklungen nicht beirren lassen und müssen uns jetzt erst recht als „Integrationsland Deutschland“ beweisen. Ohne ausländische Arbeitskräfte wird der Deutschlandtourismus seine aktuelle Erfolgsgeschichte wohl kaum generationsübergreifend fortsetzen können.

Ich sehe auch die Tourismuswirtschaft und deren Verbände in der Pflicht, sich in dieser Sache zu engagieren und zu positionieren, um unseren ausländischen Gästen und Fachkräfte die Türen offenen zu halten.

Letztlich lebt und profitiert unsere Gesellschaft von der Vielfalt, die sie bereitstellt. Fremdenhass und Intoleranz haben gesellschaftlich sowie tourismuspolitisch hier keinen Platz.“