„Ich stehe für eine aktive Familienpolitik“

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Auf dem 1. Single-Symposium trafen am Dienstag, den 25. Februar 2014, Fachleute aus unterschiedlichen Branchen zusammen, um den Trend der zunehmenden Anzahl von Singles in Deutschland zu diskutieren.

Heute leben in etwa 11 Millionen Menschen in keiner festen Partnerschaft – Tendenz steigend. 2030 soll nach einer Prognose fast jeder zweite Deutsche Single sein.

Erstaunlich dabei ist, dass Länder mit hohem sozialen Wohlstand wie Schweden, Deutschland oder Dänemark, den meisten Anteil von Singles in ihrer Bevölkerung haben. Durch die zunehmende Individualisierung der Gesellschaft, der steigenden finanziellen Unabhängigkeit von Frauen und dem Karrierestreben vieler Menschen, lassen der Bindungswille und die Bindungsfähigkeit eine feste Partnerschaft einzugehen nach. Darüber hinaus steigen die Ehescheidungen, wobei die Zahl der Eheschließungen gleichzeitig rückläufig ist. Auch die zunehmende Kinderlosigkeit vieler Paare verschärft dabei den demografischen Wandel.

Die Auswirkungen einer solchen Tendenz sieht der Bundestagsabgeordnete Stefan Zierke kritisch: „Wenn ich mir die Zahlen anschaue und feststelle, dass viele Singles überdurchschnittlich oft Sozialleistungen beziehen, stärker armutsgefährdet sind und häufiger früher sterben, dann kann ich nur für eine aktive Familienpolitik plädieren. Lebensformen haben sich gesellschaftlich immer gewandelt und neu ausdifferenziert. Singles sind sicherlich eine große Gruppe in der Gesellschaft und Nachfrager für spezielle Nischenprodukte. Nichtsdestotrotz gründet meine Präferenz für eine gesellschaftliche Familienpolitik auf sozialdemokratischen Werten, die das Gemeinsame und das Wir in den Mittelpunkt stellen. Wir brauchen Familien als einen Ort der Sozialisation und wir brauchen Kinder, um den Generationenvertrag aufrechtzuerhalten. Nur so können auch die Renten stabil bleiben und der Trend einer immer älter werdenden Gesellschaft ausbalanciert werden.“