Wie steht es um die Wirtschaft in Ostdeutschland und wie geht es weiter aufwärts? Unter dieser Leitfrage fand am 26. Juni im Deutschen Bundestag die von der SPD-Bundestagsfraktion organisierte Konferenz zur wirtschaftlichen Entwicklung in Ostdeutschland statt. Vor rund 300 Gästen aus der Praxis skizzierten Bundeskanzler Olaf Scholz und der Ostbeauftragte der Bundesregierung Carsten Schneider ihre Initiativen für die weitere positive wirtschaftliche Entwicklung in den östlichen Bundesländern. In drei Podiumsdiskussionen wurden Chancen und Herausforderungen der Tourismuswirtschaft, des Handwerks und Mittelstands sowie der Industrie debattiert.
„Ostdeutschland stand seit der Wiedervereinigung noch nie so gut da wie jetzt. Viele Unternehmen siedeln sich neu an und auch beim Ausbau Erneuerbarer Energien sind wir Vorreiter. Die positive Entwicklung der letzten Jahre ist eine Erfolgsgeschichte, die wir uns nicht kaputtreden lassen dürfen. Die Wahrnehmung und Stimmung zur Lage decken sich dabei oft nicht mit der guten wirtschaftlichen Entwicklung in Ostdeutschland. Das merke ich häufig bei meinen Terminen mit regionalen Unternehmen bei uns in Brandenburg und das wurde auch auf der Konferenz deutlich. Selbstverständlich gibt es erhebliche Herausforderungen wie beispielsweise die demografische Entwicklung und den daraus resultierenden Fach- und Arbeitskräftemangel oder die weiter hohen Energiepreise. Aber die positive Entwicklung der letzten Jahre und die großen Chancen unserer Region mit attraktiven Standortbedingungen überwiegen“, sagt Stefan Zierke, SPD-Bundestagsabgeordneter für die Uckermark und den Barnim, Sprecher der Landesgruppe Brandenburg und tourismuspolitischer Sprecher in der SPD-Bundestagsfraktion.
In seiner Rede hat der Bundeskanzler auch auf die Ansiedlungen internationaler Unternehmen wie Intel bei Magdeburg und Tesla in Grünheide verwiesen. Carsten Schneider berichtete darüber hinaus über eine konsequente Wirtschaftsstrategie für Ostdeutschland.
Dazu Stefan Zierke: „Fantastische Tourismusregionen, ein starkes Handwerk, traditionsreiche und international erfolgreiche mittelständische Unternehmen – das kennen wir aus den ostdeutschen Bundesländern. Erfolgreiche Industrieunternehmen waren hingegen die Seltenheit. Das ändert sich seit einigen Jahren und hat jetzt eine neue Dynamik bekommen. Unsere Regionen stellen sich mit Hightech-Unternehmen für eine erfolgreiche Zukunft wirtschaftlich breiter auf, etablierte Unternehmen unterstützen wir bei der Transformation zur Klimaneutralität. Aus dem Zusammenspiel unserer Stärken, darunter den gut qualifizierten und motivierten Fachkräften, entwickelbaren Flächen und dem Zugang zu erneuerbaren Energien, wird langfristig weiter nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg entstehen, der bei den Menschen vor Ort und in ihren Geldbeuteln ankommen muss. Mit dem Vorsprung der Erneuerbaren Energien besteht auch die Chance auf einen Vorsprung Ost, der zeitnah zu einer Gleichwertigkeit der Regionen in Ost und West führen kann.“
