Presseschau: Stefan Zierke – was im Barnim Kult für Touristen werden kann (MOZ)

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Stefan Zierke (SPD) kämpft um das Direktmandat für den Bundestag. Als Tourismus-Experte verrät er, was in Barnim und Uckermark das Zeug hat, zum Kult-Produkt für die Vermarktung zu werden. Ein Artikel von Torsten Pifan (MOZ).

Mit der Stadt Schwedt ist der Norden Brandenburgs ein industrieller Schwerpunkt nicht nur im Wahlkreis 57, für den Stefan Zierke (SPD) zurzeit als direkt gewählter Abgeordneter im Bundestag sitzt und dort auch wieder hinein möchte. Der zweite große Schwerpunkt ist die ehrwürdige Industriestadt Eberswalde.

Doch dort gehört die große Industrie eher der Vergangenheit an. „Dafür ist die Industriekultur in der Stadt durchaus ein echtes Pfund“, sagt Stefan Zierke. Auch der Finowkanal sei ein Magnet für Touristen. Natur und Geschichte schließen sich hier nicht aus – im Gegenteil, sagt der gelernte Touristiker. Die Kombination mache die Region einzigartig.

Eberswalde hat mit seiner Industriekultur ein echtes Pfund zum Wuchern

Deshalb wachse die Bekanntheit von Eberswalde weiter. Das sei nicht nur schön, sondern auch wirtschaftlich spannend. Denn mit dem Wachstum entstehen neue Chancen – ökologisch, sozial und wirtschaftlich. „Eberswalde macht hier vieles richtig“, sagt der SPD-Politiker. Viele versteckte Orte seien noch echte Geheimtipps.

„Der Barnim setzt stark auf Nachhaltigkeit“, analysierte Stefan Zierke. Das ziehe naturbewusste Gäste an und stärke den Tourismus. Der Barnim selbst sei längst kein Geheimtipp mehr. Dass der Barnim und die Uckermark sich an die Bekanntheit der Mecklenburger Seenplatte hängen, hält der Tourismusfachmann für falsch: „Ich halte nichts davon, anderen Regionen nachzueifern. Der Barnim, die Uckermark und die Schorfheide haben ihre eigenen Stärken.“

Massentourismus passt nicht zum Charakter der Region

Die Region punkte mit Natur, Ruhe und kurzen Wegen zwischen vielen Erlebnissen. Nachhaltiges Reisen sei dort besonders weit entwickelt. Auch der Wandertourismus wächst. Stefan Zierke sagt: „Der Barnim setzt auf Qualität, Planbarkeit und Erschwinglichkeit. Gäste kommen deshalb immer wieder.“ Massentourismus passe nicht zum Charakter der Region.

Daher sollte sich er Barnim nicht an benachbarte Tourismusregionen anpassen, sondern seine Einzigartigkeit betonen. „Die Region hat ihre eigene Identität“, sagt Stefan Zierke. Gäste könnten hier Radfahren, Kanu fahren, wandern oder Wildtiere erleben – alles nah beieinander. Das mache den Barnim aus.

Malerisches Oderberg ist in Berlin längst ein Geheimtipp

Und wie steht es um abgehängte Orte mit malerischem Charakter, wie beispielsweise Oderberg? „Oderberg entwickelt sich gut“, erklärt Stefan Zierke. In Berlin gelte es längst als Geheimtipp. Die Region lebe von engagierten Menschen, die Tourismus Stück für Stück ausbauen. „Große Hotels braucht es hier nicht. Der Charme entsteht durch kleine, authentische Unterkünfte“, sagt er. Wichtig ist eine funktionierende Infrastruktur – Gastronomie, Radwege, Anlegestellen. Letztlich fehle es an besseren finanziellen Rahmenbedingungen.

Stefan Zierke will für den Wahlkreis 57 in den Bundestag. Darin vereinigt sind Teile des Barnim, die Schorfheide und die Uckermark. Alle drei Regionen haben viele Gemeinsamkeiten. „Natur, Kultur, Landwirtschaft und eine ruhige, weite Landschaft. Eine gemeinsame Vermarktung wäre sinnvoll. Die Marke „NaturReich“ wurde vor über 12 Jahren entwickelt, aber nie konsequent genutzt“, sagt er. Das sei schade.

Was hat das Zeug, zum Kult in Barnim und Uckermark zu werden

Während es andere Regionen in Brandenburg verstanden haben, ihre Eigenheiten zum Kult und Tourismusmagneten zu entwickeln, wie der Spreewald die Gurke oder die typischen Kanufahrten auf den vielen künstlichen Wasserstraßen, fehlt ein Pendant im Norden. Doch wie könnte das aussehen? Womit könnten Barnim und Uckermark Kultcharakter gewinnen?

„Nachhaltigkeit!“, sagt Stefan Zierke wie aus der Pistole geschossen. Die Uckermark sei schon 2013 als „nachhaltigste Reiseregion“ ausgezeichnet worden. Der Barnim ergänze das perfekt. Viele Menschen wollen klimafreundlich reisen – hier geht das problemlos. Nachhaltige Projekte, regionale Produkte und naturnahe Erlebnisse sind hier mehr als ein Trend. Der Politiker sagt: „Das ist eine Lebenseinstellung – und das macht unsere Region besonders.“

Der Artikel in voller Länge:

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