Geteilte Meinungen zur Organspende in Schwedt

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Sollte man eher widersprechen oder sollte man eher zustimmen, dass Organe nach dem Ableben gespendet werden? Diese Frage stand beim Bürgerdialog, zu dem der SPD-Bundestagsabgeordnete Stefan Zierke am Dienstag einlud, im Mittelpunkt der Diskussion.

 

„Der Deutsche Bundestag beschäftigt sich aktuell mit der Neuregelung in der Organspende. Wir haben bereits ein Gesetz verabschiedet, dass die Organisation und Transparenz innerhalb der Organspende verbessert“, so der örtliche Abgeordnete Stefan Zierke. „Jetzt steht eine zweite Abstimmung an, wobei die Frage zu klären gilt, ob jeder Bürger von vornherein Organspender ist, aber jederzeit widersprechen kann, oder ob wir die jetzige Regelungen mit einigen Verbesserungen beibehalten, sodass jeder Bürger aktiv zustimmen muss, Organspender zu sein. Und hier interessieren mich die Meinungen aus der Region. Denn das die Abstimmung im Bundestag wird freigestellt“, erklärt Stefan Zierke.

Unterstützt wurde Zierke dabei von Pfarrerin Christa Zepke, dem Transplantationsbeauftragten der Asklepiosklinik Thomas Klinkmann sowie dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Mirko Schichke.

Dass jeder automatisch Organspender ist, wenn er dem nicht klar widerspricht, wurde zum Teil eher als Verpflichtung zur Abgabe oder Zwang gesehen. Der Spendenaspekt ginge hier verloren. Ein Nein gilt zudem als unsolidarisch. Für sich selbst zu entscheiden fiele leichter, als für den nächsten Angehörigen – wie etwa beim eigenen Kind – die Zustimmung zur Organentnahme zu geben.

Hier kamen Fragen auf: Ist die Begleitung bis zum endgültigen Ableben dann noch gegeben? Wann ist ein Mensch tot? Oder, wird für mich wirklich alles getan? So wurde beispielsweise argumentiert, dass jeder Bürger künftig selbst entscheiden soll und sich mit diesem Thema auseinandersetzen muss. Einigkeit herrschte darüber, dass es sich um eine sehr emotionale Sache handelt, ein sensibles Thema, zu dem sich nicht so gern unterhalten wird. Unabdingbar sind daher Beratung und Aufklärung, um Ängste abzubauen und das Gefühl zu wecken, etwas Gutes zu tun.

Hier sieht man die Verantwortung in der Gesellschaft, der Familie und auch in der Schule. Denn bereits mit 16 Jahren kann jeder Bürger mit dem entsprechenden Ausweis selbst entscheiden, ob er Organspender ist oder nicht.

Was künftig für die Bürger maßgeblich ist, wird voraussichtlich im April im Bundestag debattiert. Jeder Abgeordnete kann sich mit seiner persönlichen Einstellung entsprechend positionieren. Stefan Zierke bedankt sich recht herzlich bei allen Mitwirkenden und nimmt die gewonnene Erfahrung für seine Entscheidung mit in den Bundestag.