Die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) und der SPD-Bundestagsabgeordnete Stefan Zierke haben gemeinsam zur Diskussionsveranstaltung nach Templin eingeladen. Mit den Podiumsgästen und dem Publikum wurde in der Aula des Joachimsthalschen Gymnasiums eine rege Diskussion geführt. Es ist für alle klar: Der Fachkräftemangel bedroht die Lebensqualität und die Erfolgsaussichten in der Region.
Die Entwicklung des Arbeitsmarkts in der Uckermark ist ohne Zweifel zukunftsweisend für unsere Wirtschaft, Gesellschaft und Demokratie. Die Bundesregierung hat mit dem Aus- und Weiterbildungsgesetz und dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz zwei Instrumente geschaffen, die inländisches und ausländisches Potential von Arbeits- und Fachkräften für unseren Arbeitsmarkt aktiviert und Räume öffnet. Wichtig dabei ist, dass alle Akteure an einem Strang ziehen. Mit den Perspektiven der Unternehmer aus der Region, Akteuren aus der Zivilgesellschaft, der Industrie- und Handelskammer und dem Deutschen Gewerkschaftsbund diskutierte die Runde die verschiedenen Facetten des Fachkräftemangels und seinen Auswirkungen. Der Erfolg der politischen Maßnahmen hängt an attraktiven Arbeit- und Ausbildungsbedingungen vor Ort, den Möglichkeiten zur Berufsorientierung an Schulen und einer gelebten Willkommenskultur für Menschen aus dem Ausland, die bereits bei uns leben und für die, die noch kommen werden.
„Ich danke allen, für die vielseitigen Diskussionsbeiträge. Es gibt nicht die eine Patentlösung. Meine Erfahrung zeigt, dass man die Menschen bei Ihren Vorteilen nehmen und die aktuelle Situation als Chance sehen muss. Unsere Region ist eine Zukunftsregion, die Umbrüche kennt und neue Ideen entwickeln kann. Es gibt viele Menschen von hier und von außerhalb, die daran mitarbeiten und die Uckermark mitgestalten wollen. Das sollten und werden wir unterstützen.“, so der Bundestagsabgeordnete Stefan Zierke.
„Um eine nachhaltige und zukunftsfeste Arbeits- und Fachkräftesicherung zu gewährleisten, wird sich die IHK für eine Arbeitsmarktpolitik einsetzen, die im Einklang mit den regionalen Besonderheiten und Bedarfen steht. Dabei gilt es insbesondere die Wertigkeit der dualen Berufsausbildung und die Möglichkeiten der höheren Berufsbildung (Meister, Fachwirte etc.) stärker in die Öffentlichkeit zu tragen.“, so Silke Hartwig, Fachbereichsleiterin des Fachbereichs Ausbildung bei der IHK Ostbrandenburg.
„Niedrige Löhne waren und sind der wichtigste Treiber für Fachkräfteabwanderung. Sind uns Bleibe – und Rückkehrperspektiven wirklich ernst, so braucht es attraktive Arbeitsbedingungen mit guter Arbeit, also gute Löhnen mit Tarifverträgen, attraktive Ausbildungsbedingungen für unsere jungen Menschen und die Aktivierung des inländischen Potentials, wie Frauen, Menschen mit Behinderung, Ältere und schon bei uns lebende Migrantinnen und Migranten.“, so Evelyn Berger, Regionsgeschäftsführerin des DGB Ostbrandenburg.